Türkisches Bad
Im vorderen Teil des F-Decks, also für die Passagiere der Ersten Klasse bequem über die Freitreppe zu erreichen, waren die Türkischen Bäder eingerichtet. Dazu gehörten warme und heiße Dampfbäder sowie Wasch- und Abkühlräume. Der an die Türkischen Bäder angeschlossene Abkühlraum war in vielerlei Hinsicht interessant und außergewöhnlich. Die Bullaugen wurden von farbigen, orientalischen Vorhängen verdeckt, die ein bisschen das exoische Flair und die Erhabenheit des Fernen Ostens schaffen sollten. Die Wände waren von oben bis unten gekachelt - große, blaue und grüne Fliesen umrahmt von einem breitem Band von hell- und dunkelblauen Kacheln. Die Türen, Boden und Deckenleisten waren aus warmen Teakholz und brachten die schönen Kacheln wunderbar zur Geltung.
Die Deckenbalken und -leisten wuren durch Paneele in mattem Rot unterbrochen. An ihnen hingen bronzene Lampen im arabischen Stil der Zeit. Auch die Aufhängungen waren in Teakholz eingefasst und mit Schnitzereien in maurischem Stil verziert. Über den Eingangstüren befanden sich halbrunde, vergoldete Kuppeln mit geometrischen Mustern. Da die Besucher eines Türkischen Bads in diesem Raum naturgemäß viel Zeit verbrachten, wurde auf die Ausstattung und die Atmosphäre besonderer Wert gelegt. An den Wänden standen niedrige Ottomanen und Damasktische mit Intarsien. Da man während des Aufenthalts in einem Türkischen Bad viel Wasser trinken muss, verfügte der Raum über einen Trinkwasserbrunnen aus Marmor mit gekacheltem Sockel. Ausserdem gab es eine Frisierkommode aus Teakholz, einen Spiegel und Schließfächer für Wertsachen. Korbstühle waren einzeln, oder in Gruppen im Raum verteilt. [SB]
Quelle: Tom McCluskie, Die Titanic im Detail, 1998 Buchtipp: Die Geburt einer Legende
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