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Kollision mit der Hawke
ls am 20. September 1911 die Olympic zu ihrer fünften Reise nach New York startete, entschied sich Captain Smith wie immer für den
Spithead Kanal um in den Ärmelkanal zu gelangen. Sein Flusslotze Bowyer mußte in den Gewässern vor Southampton um die Bramble - Sandbank das nicht ganz einfache Wendemanöver absolvieren als er
erkannte das der leichte Kreuzer Hawke von einer scheinbar unerklärlichen Kraft auf die Olympic zutrieb. Mit einem Krachen schob die Hawke, die noch einen Rammsporn besaß, diesen in die Bordwand
der Olympic. Das Loch war dreieinhalb Meter breit, und reichte vier Meter hoch. Die beiden hintersten wasserdichten Abreilungen standen unter Wasser. Es bestand zwar keine Gefahr, dass die Olympic sinken
könne, doch an eine Weiterreise war nicht mehr zu denken.
a der Wasserstand im Hafenbereich nicht mehr hoch genug war, konnte man nicht mehr zurück, sondern muste in der Osborne Bay nahe
Cowes ankern. Am nächsten Tag, als das Gepäck und die meißte Kohle entladen wurde begannen Taucher den entstandenen Schaden zu begutachten. Das Loch wurde mit einer Holzverkleidung versehen, und
nach zwei Wochen fuhr die Olympic zur Werft nach Belfast. Dort hatte die Reparatur höchste Priorität und so kam es, dass die Jungfernfahrt der Titanic verschoben werden musste.
as nachfolgende Gerichtsverfahren wurde gegen die White Star Line entschieden, die bis Ende 1914 Berufung einlegte bis das Verfahren
schließlich vor dem britischen Oberhaus abgehandelt wurde.
ine zweite Klage ging von den Heizern der Olympic aus, die nach der Kollision nicht für die vollen drei Wochen, die die Reise gedauert hätte,
sondern nur die drei Tage, die die Heizer auch tatsächlich an Bord gearbeitet hatten, ausgezahlt wurden. Die Admiralität entschied am 1. April 1912 gegen die Heizer.
ie Olympic wurde repariert und lief am 29. November mit zweimonatiger Verspätung in New York ein.
Quelle: Nils Schwerdtner, R.M.S. Olympic, Krone Verlag, 2000 |